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Foto: Gretje Treiber, "Versatzstücke I" aus "Im Verhältnis"; Pressebild zur Ausstellung STOPOVER, UG im Folkwang Museum, 5.12.2019-12.01.2020

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»Dominique, Hufnerstraße, 2016« aus »Hamburg Barmbek Nord. Versuche einer Begegnung«

Im Sommer 2004 zogen Dominique und ihr Mann nach Barmbek. Seit damals sei es schon ein bisschen nobler geworden. Irgendwann werde das auch die Preise verändern. Früher hatte sie mal eine Wohngemeinschaft in Eimsbüttel. Jetzt ist es dort unbezahlbar. Da könne sie nicht mehr wohnen.

Sanitätshaus Krabbe, Pestalozzistrasse, 2016

Lange galt Barmbek-Nord besonders bei jungen Menschen als unattraktiver Stadtteil. In den letzten Jahren ist ein verstärkter Zuzug junger, gut verdienender Familien zu beobachten. Trotz steigender Preise sind die Mieten noch immer vergleichsweise niedrig. Im derzeit sich in der Planung befindlichen Quartier Barmbek Family sollen öffentlich geförderte Wohnungen das ehemalige Arbeiterviertel »jünger und noch attraktiver, aber nicht teurer« machen.

Auto Center-City, Steilshooper Straße, 2016

»Ankauf, Verkauf, Im-Export, Vermittlung, Finanzierung.« aus »Hamburg Barmbek Nord. Versuche einer Begegnung«

Seebek, Heinrich-Helbing-Straße, 2016

Längs der Seebek, auch Grenzbach genannt, verläuft im Nord- Osten die Grenze zum Stadtteil Bramfeld. In den 1980er Jahren wurde der Stadtbach begradigt und in Beton eingefasst. Seit 2004 bemüht sich der Naturschutzbund darum, das Gewässer gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen.

Hufnerstraße, 2016

Charakteristisch für Barmbek-Nord ist die Rotklinker- und Backsteinarchitektur. Im Zuge der Energieeinsparverordnung wurden die meisten Fassaden in den letzten Jahren mit Dämmplatten und einer künstlichen Klinkerriemchenschicht verkleidet. Experten warnen seit Jahren vor Schimmelbildung, Umweltbelastungen und erhöhter Brandgefahr. Die Stadt Hamburg stockte die Förderung von Hausbesitzern zur energetischen Sanierung 2013 erneut auf. Das tatsächliche Energieeinsparpotential für den Mieter wird als gering eingeschätzt. Der Vermieter kann bis zu 11% seines Kosten- aufwandes auf seine Mieter umlegen. Im Dezember 2016 wurde eine Backsteinverordnung erlassen. Der Stadtplanungsausschuss der Bezirksversammlung hat zum Schutz der Backstenfassaden eine städtebauliche Erhaltungssatzung beschlossen.

Bei Lydia, Herbstweg, 2015

Der Gelbe, Novak, Maxi, Bärbel, Jogi, Georgy, Peter-Professor, Soran. Ein Astra, ein Holsten. Jeden Tag. Die einen schon ab Mittag, die anderen nach Feierabend. Friedel verspielt ihr Geld, Laube erzählt von früher, der Bulgare von seiner Heimat. Nach zwölf Jahren schließen Marko und Lydia ihre Kneipe. Mit dem Umzug des benachbarten Fußballplatzes brachen Einnahmen weg. Die Stammkundschaft alleine war nicht genug.

Fototapete im Vereinsheim des Kleingartenvereins Barmbeker Schweiz, 2016

»Kleingärten sind Erholungsraum und Kulturgut. Sie müssen geschützt werden« schreibt die SPD im Regierungsprogramm 2015. Für das Bauprojekt Pergolenviertel ist eine komplette Überplanung des gut 100 Jahre alten Gartenbestandes der Kleingartenvereine Heimat und Barmbeker Schweiz geplant. 10.000 Unterschriften eines Bürgerbegehrens zum Schutz der Gärten wurden vom Senat nicht zugelassen. Anfang 2016 begann die vollständige Räumung des Geländes.

Langenfort, 2016

Charakteristisch für Barmbek-Nord ist die Rotklinker- und Backsteinarchitektur. Im Zuge der Energieeinsparverordnung wurden die meisten Fassaden in den letzten Jahren mit Dämmplatten und einer künstlichen Klinkerriemchenschicht verkleidet. Experten warnen seit Jahren vor Schimmelbildung, Umweltbelastungen und erhöhter Brandgefahr. Die Stadt Hamburg stockte die Förderung von Hausbesitzern zur energetischen Sanierung 2013 erneut auf. Das tatsächliche Energieeinsparpotential für den Mieter wird als gering eingeschätzt. Der Vermieter kann bis zu 11% seines Kosten- aufwandes auf seine Mieter umlegen. Im Dezember 2016 wurde eine Backsteinverordnung erlassen. Der Stadtplanungsausschuss der Bezirksversammlung hat zum Schutz der Backstenfassaden eine städtebauliche Erhaltungs- satzung beschlossen.

Habichtstraße, 2015

Die Luftmessstation an den Habichtstraße meldet in den letzten Jahren wiederholt deutliche Überschreitungen von über 50% der zulässigen Stickstoffdioxid-Werte. Die Hamburger Regierung möchte die Stadtbäume als natürlichen Klimaschutz besonders hegen und pflegen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz geht von einem Verlust von mindestens 6.000 Bäumen pro Jahr aus. Allein für den Bebauungsplan Barmbek Nord 11 in unmittelbarer Nach- barschaft zur Habichtstraße werden 200 Bäume gefällt. Die von der Hamburger Baumschutzverordnung vorgesehenen Ausgleichspflanzungen finden 60 Kilometer außerhalb der Stadtgrenzen statt.

Heimtribüne des Wilhelm-Rupprecht-Sportplatzes, Steilshooper Straße, 2015« aus »Hamburg Barmbek Nord. Versuche einer Begegnung

3:0, Heimsieg. Konfettibombe in blau-gelb. Uwe Seeler. Lotto King Karl singt: »Mitten inne Stadt, mitten in Barmbek.« Der Pöbelblock singt mit. Tränen und Bier. Würste und Feuerwerk. Das war Barmbek Anfield. Das erste Spiel der Oberliga-Saison im Sommer 2015 ist nach 90 Jahren das letzte auf dem Platz. Der Bebauungsplan Barmbek-Nord 11 kündigt auf dem ehe- maligen Gelände des HSV Barmbek-Uhlenhorst, angrenzenden Gewerbeflächen und Kleingartenalagen in den kommenden Jahren den Bau von rund 675 Wohneinheiten an. Das neue Kunstrasenstadion an der Dieselstraße wird seit Anfang 2016 bespielt.

Baustelle Stadtparkquartier, Alter Güterbahnhof, 2015

Bis in die 1960er Jahre war der Barmbeker Güterbahnhof ein wichtiger Umschlagplatz für tausende Waggonladungen. Auf der Brache des stillgelegten Geländes fand bis 2006 rings um das einzige noch erhaltene historische Gebäude der Stromschienenwerkstatt der größte Flohmarkt Nord- deutschlands statt. Für das Areal wurden über 1.000 Wohnungen geplant. Das bauhistorisch als erhaltenswert eingestufte Werkstattgebäude wurde 2009 abgerissen. Damit verschwand ein weiterer Verweis auf die industriell geprägte Geschichte des Viertels. Mit mehreren Eigentümerwechseln sind die Grundstückspreise bis zur tatsächlichen Bebauung um ein Vielfaches gestiegen. Zur besseren Positionierung auf dem Wohnungsmarkt wurden die Stadtteilgrenzen verschoben und das Gebiet Winterhude zugeschrieben.

Restaurant, Hertie, Fuhlsbüttler Straße, 2015

Nach fünf Jahren Leerstand wurde das Gebäude des Hertie-Kaufhauses 2015 schließlich abgerissen. Verworrene Eigentumsverhältnisse und mehrere Investorenwechsel verzögerten die Baumaßnahmen um Jahre und verhinderten eine sinnvolle Zwischennutzung. Das Areal war in den Jahren derart verkommen, dass kaum jemand den Sinn des Abrisses anzweifelte. Auf dem frei gewordenen Grundstück soll ein Geschäftshaus mit 9.000 qm Gastronomie und Einzelhandelsfläche entstehen. Außerdem ist ein hochpreisiges Hotel geplant.